So langsam wird es richtig ernst, was deutlich am angezogenen Schwierigkeitsgrad der Company of Heroes 2 Mission Stalingrad danach spürbar ist. Wie schon erwähnt, bin ich kein Veteran der Company of Heroes-Reihe und vielleicht liegen meine Probleme mit diesem Einsatz an der fehlenden Erfahrung - aber ohne ein paar Fehlversuche schaffte ich es nicht Lew Isakowitsch zu befreien. Ja, tatsächlich, die Story wird wieder ins Missionsdesign einbezogen und das gar nicht mal so schlecht. Relic Entertainment integrierte eine kurze Geschichte rund um Loyalität und Gehorsam bis in den Tod in die Company of Heroes 2 Mission Stalingrad danach anhand von Missionszielen, was hier sogar ganz stimmig ist. Schauplatz der Episode 06 von Company of Heroes 2 ist das (auch von uns) zerstörte Stalingrad, in dem weiterhin die Wehrmacht ihr Unwesen treibt.

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Es beginnt zwar nicht anschaulich friedlich, aber mit der Illusion eines ruhigen Einsatzes, da es erst einmal nur darum geht, sechs Scharfschützen auszuschalten. Einerseits fühlte ich mich an die sehr gelungene Mission Der wundersame Winter erinnert, andererseits habe ich gelernt, dass die Einsatzziele relativ sind und es immer anders kommt als angekündigt. So auch in der Company of Heroes 2 Mission Stalingrad danach, die zwar durchaus gelungen ist, aber sich leider nicht zum einem Scharfschützenduell á la Enemy at the Gates entwickelt, wonach es anfangs noch aussieht. Und bei solch einem Duell wären die Scharfschützen der Roten Armee immerhin im Vorteil gewesen, da sie im Gegensatz zur den Wehrmachts-Pendants in Company of Heroes 2 zu zweit unterwegs sind. Wir verfügen übrigens wieder über eine Basis und können daher u.a. Spähpanzer - die übrigens sehr brauchbar sind im Kampf gegen Scharfschützen - und Einheiten vom Grenadier bis zum Stoßtrupp einsetzen.

Wir beginnen im Süden und kämpfen uns über den Südwesten und Südosten dann langsam in der Company of Heroes 2 Mission Stalingrad zum letzten Einsatzziel im Nordosten vor.

Gerne hätte ich mich länger mit gegnerischen Scharfschützen beschäftigt. War aber nicht möglich und es scheint, als verlange das Script nur die Einnahme der Stellungen, an denen deutsche Scharfschützen unterwegs sein sollen. Jedenfalls verschwanden jeweils zwei Mal ein Scharfschütze von der Bildfläche, nachdem ich die Stellung übernahm und bin mir sicher, sie auch nicht „aus Versehen“ per Geschütze getroffen zu haben. Schade, schade, so intensive, dramatische Sniper-Duelle aus großer Entfernung hätten mir gefallen, aber stattdessen geht es wie gewohnt weiter mit dem Befehl, das gefühlt 744ste Munitions- und 634ste Treibstofflager einzunehmen.

Truppen sammeln und draufhalten: Die Rettung von Lew Isakowitsch in der Company of Heroes 2 Mission Stalingrad danach

An dieser Stelle hätte ich mir mehr Truppen gewünscht. Die Kombination aus jeweils zwei Scharfschützen-Einheiten (insgesamt 4 Scharfschützen), einem Spähwagen, einem Panzerabwehrgeschütz und einer Rekruten-Einheit war gar nicht mal so schlecht und stellte sich als guter Mix heraus, aber trotzdem sollte man sehr vorsichtig - beinahe Zentimeter um Zentimeter - seine Truppen vorrücken lassen. Und immer schön die Geschütze sichern, denn die braucht man noch. Denn herausfordernder ist das, was nach den Stellungsübernahmen geschieht.

In Rot der Gegner, in Blau meine Truppen. Oje.

Nun greift per Cutscene die Story ein, sozusagen, und beschert uns das happige nächste Einsatzziel, nämlich Lew Isakowitsch zu befreien und das bitte schön zeitig, denn ein Countdown läuft. Wobei wir Lew´s Freund Juri Respekt zollen, der sich über alle Anweisungen hinwegsetzt und genau das macht, was wir eigentlich eher von einem Klischee-Amerikaner, der Saving Private Ryan-mäßig unterwegs ist, erwarten: Er pfeift auf Regeln und möchte ein Menschen retten. Auch für uns gilt es Prioritäten zu setzen und sich dabei nicht vom Script verrückt machen zu lassen. Denn während ich noch überlegte, wie ich nun einen Pionier innerhalb von sechs Minuten an das andere Ende der Map bekomme, wird die zuerst eingenommene Stellung im Südosten von der Wehrmacht angegriffen. Wer nun meint, neben der Hauptmission im Vorbeigehen noch gleichzeitig die Deutschen von der Stellung verscheuchen zu können, sollte genau an dieser Stelle abspeichern. Weil das nicht gut gehen kann. Auch der Versuch, mal kurz mit einem Scharfschützen und dem Pionier durch die gegnerischen Reihen und an den patroullierenden Panzern und Spähwagen vorbei zu schlüpfen, scheitert spätestens an der gegnerischen Infanterie, die die Unfallstelle absichert. Also: Truppen sammeln und zügig mit der gesamten Kompanie losziehen und dabei schauen, dass die Geschütze nicht verloren gehen, sondern effizient eingesetzt werden. Die eigene Stellung, die angegriffen wurde, ist übrigens völlig nachrangig.

Mit Erreichen der Unfallstelle wird es in der Company of Heroes 2 Mission Stalingrad danach noch kniffliger. Nun muss der Unfallort gehalten werden, während die Pioniere Lew Isakowitsch befreien. Und diese fünf Minuten können sehr, sehr lang werden. Wir erhalten zwar wie von Geisterhand brauchbare Basis-Gebäude, aber werden durch das Bevölkerungslimit enorm eingeengt. Wer seine Geschütze auf dem Weg zu dieser Schlacht retten konnte, ist klar im Vorteil, denn die Verteidigung muss schnell organisiert werden und für langatmiges Einheitenbauen bleibt kaum Zeit. Bei meinen ersten Versuchen ging ich ziemlich direkt in meiner Defensivtaktik auf die Angriffswege der Wehrmacht ein, die jeweils aus Westen und Südosten mit Panzerfaust-Einheiten, Panzern, Spähpanzern und Infanterie in großer Zahl anrücken. Obwohl ich schaute, dass die Geschütze nach Beschuss nicht frei blieben, gelang es mir zwar die Pioniere zu schützen, aber nicht das Hauptquartier, was ebenso Pflicht ist. Fünf oder sechs Mal jagten Wehrmachtspanzer das HQ rund 30 Sekunden vor Ende des Countdown in die Luft, was mich erstmals auf den Gedanken brachte, auf den Schwierigkeitsgrad Rekrut zu wechseln.

So muss/kann man es machen im Finale der Company of Heroes 2 Mission Stalingrad danach. Auf engsten Raum sammeln und mit zahlreichen Geschützen den Panzern Paroli geben. So klappt´s dann auch auf Schwierigkeitsgrad Hauptmann!

Wenn man gut auf die Geschütze und den Nachschub achtet, ist die letzte Aufgabe machbar, aber doch sehr schwierig. Wichtig ist, die deutschen Panzer frühzeitig zu stoppen und die gegnerische Infanterie nicht in den engen Abwehrkreis eindringen zu lassen, wo sie aus nächste Entfernung aufgrund der hohen Geschützdichte kaum Probleme dabei haben, unsere Reihen empfindlich auszudünnen. Bedenkt man all das, findet die Company of Heroes 2 Mission Stalingrad danach zumindest für uns ein gutes Ende. Denn: Lew´s Retter Juri muss für seinen Ungehorsam einen hohen Preis zahlen. Schön, dass die Story mal wieder greift und für mehr Tiefe im Spiel sorgt.

Spätestens an diesem Punkt, am Ende der letzten Cutscene, wissen wir, dass in diesem Krieg keiner gut ist, sondern beide Parteien unmenschlich vorgehen und nicht einmal einen lausigen Dreck auf ein Menschenleben geben. Sicherlich gibt es blumigere Ansätze, um einen Spieler zum Weiterspielen zu animieren, aber für ein Kriegsspiel mit Niveau und Anspruch im Gameplay ist diese storytechnische Entwicklung nur zu begrüßen.

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