Liebe Mami,

viele Grüße von den Rook Islands! Hier ist ganz tolles Wetter und mein Far Cry 3-Abenteuer macht mir großen Spaß! Ganz tolle Ausflüge habe ich schon gemacht und viele Sehenswürdigkeiten besichtigt, wie zum Beispiel den Rook-Leuchtturm und Citras Tempel. Citra war auch kurz meine Freundin, aber dazu später mehr. Die Rakyat, diese wilden Eingeborenen, sind auch sehr nett und ich lernte hier viele neue Freunde kennen! Leider lebt kaum noch einer von ihnen, wie zum Beispiel dieser knorrige deutsche Redneck Sam Becker oder der lustige Drogenonkel Dr. Earnhardt. Und die, die noch leben, mögen mich leider nicht mehr, wie etwa mein Retter Dennis.

Ach, Mami, eigentlich weiß ich kaum, wo ich anfangen soll, es ist so viel passiert. Ich bin durch Far Cry 3 ein anderer Mensch geworden. Viel selbstbewusster und mutiger. Und ein furchtloser Jäger und Massenmörder. Mach´ dir aber keine Sorgen, Mamilein, es geht mir gut. Obwohl, das hätte ich beinahe vergessen, dein Sohn Grant ist tot und das fand ich echt nicht in Ordnung. Das war schon blöd irgendwie, aber ich habe ihn gerächt. Auge um Auge und so, du kennst das aus dem Kino.

Natürlich willst du wissen, wie du Grant verloren hast. Da war also dieser verrückte Vaas Montezuma oder Montenegro oder wie der heißt, den hast du vielleicht mal in der Far Cry 3-Marketing-Kampagne gesehen. Dieser Bekloppte vom Cover, der da eigentlich gar nicht hingehört, sondern ich. Ich bin der Held, Mama! Ist ja jetzt auch egal, jedenfalls hat dieser Vaas uns alle entführt und wollte uns verkaufen. Grant wurde leider bei unserem Fluchtversuch gekillt. Ich bin entkommen und wurde anschließend von den Rakyat erst gerettet und dann tätowiert. Jetzt ist mein linker Arm voller heftiger Tattoos und ich sehe aus wie ein durchschnittlicher Bundesligaprofi. Aber es kommt noch besser: Wegen diesen Tätowierungen verfüge ich plötzlich über so seltsame Extrafähigkeiten wie zusätzliche Gesundheit. Und atmen muss ich unter Wasser auch nicht mehr! Krass, oder, Mami?

Um mein Far Cry 3-Abenteuer abzukürzen: Meine gefühlsduselige (Ex-)Freundin, diese Dingens oder wie sie hieß, die mir im Laufe meines Rachefeldzugs immer egaler wurde, befreite ich ebenso wie deinen dritten Sohn Riley und die anderen oberflächlichen Partydeppen. Aber eigentlich, liebe Mama, stand ich da schon längst über den Dingen. Klar, Riley und so waren wichtig, aber richtig brannte ich für die nutzlosen Abenteuer, die mir Far Cry 3 geboten hat. Ich weiß echt nicht, wie viele Hunde, Krokodile, Haie, Hirsche, Leoparden und Bären ich erlegt und gehäutet habe. Es waren jedenfalls viele. Sehr viele. Und dann habe ich noch nach diesen Briefen von so putzigen Japanern aus irgendeinem Krieg gegen irgendwen gefahndet. Keine Ahnung, was die da für einen Quatsch geschrieben haben, aber das Suchen und Finden war spannend, Mamilein!

Schau mal, Mami, so mutig war ich und bin auf meiner Suche nach einem Far Cry 3-Relikt von hier oben runtergesprungen! Cool, ne?

Auf Rook Island gibt es so viele tolle Sachen zu machen, Mami, ich kann das in einem einzigen Brief kaum aufzählen. Zum Beispiel gibt es so seltsame Landkarten. Die kann man hier nicht einfach an der Tanke kaufen! Dafür muss man rostige, windschiefe Funktürme hochklettern und schwupps, sieht man auf der Karte wieder mehr von dieser wundervollen Insel. Irgendwie ein interaktiver Rakyat-Zauber oder so. Was habe ich noch gemacht: Mit meinem Wingsuit bin ich über die Insel geflogen, das war echt ein Augenschmaus! Mit Quads habe ich Vorräte über die Insel gefahren und das völlig grundlos unter Zeitdruck. Ich bin Rennen mit Booten und Jeeps gefahren und habe geschätzte 200 süße Vögelchen in völlig überflüssigen Schießübungen gemeuchelt. Und dann die Relikte! Keine Ahnung, was die sollen, außer mir Zeit zu stehlen, aber was macht es einen Spaß die Dinger zu bergen! Hier ein Relikt im Bunker ergattert, da in einer Grotte rumgetaucht…mann, Mami, war das toll!

Aber, ich muss es zugeben, die Gewalt nahm im weiteren Verlauf meines Far Cry 3-Abenteuers drastisch Überhand. Und das lag eigentlich nur an mir. Ich kann kaum zählen wie viele Gangster ich ausschaltete und Banditennester überrannte, aber es waren schon so einige. Später versuchte ich gar nicht mehr zu schleichen, um den Alarm auszuschalten, sondern freute mich, wenn die Verstärkung eintraf. Noch mehr Banditen, die ich umlegen konnte! Mal habe ich von hinten einem lautlos die Kehle durchgeschnitten, mal clever mit der Sniper aufgeräumt und wenn ich die Geduld verlor, bin ich einfach rummsdiwumms mit der Schrotflinte oder dem Flammenwerfer mitten rein ins Banditennest-Vergnügen und habe den schnellen Weg gewählt.

Und letztlich besiegte ich mit Hilfe eines CIA-Manns und Sam Becker den Oberfiesebösewicht Hoyt Dingens in einer schmucklosen Sequenz. Danach hatte ich die Wahl und entschied mich nicht dafür, als Rakyat-Gottheit mit meiner damaligen Freundin Citra weiter so rum zu morden, sondern befreite Riley und meine Freunde. Na ja, Citra nervte mich eh langsam mit ihrem übertriebenem Rakyat-Getue. Sex hatte sie nur mit mir, wenn ich im Halbkoma war, weil sie mir vor dem Schnackeln irgendeinen Rakyat-Trank aufzwängte, von dem ich dann Visionen mit Riesengöttermonstern bekam. Erotisch ist das nicht und auch keine gesunde Grundlage für eine langfristige Beziehung. Oder, Mami? Natürlich fand Citra unsere Trennung doof und war beleidigt. Aber so ist das Leben. Nach der Befreiung von Riley und den anderen habe ich noch von einer Rückkehr in die Staaten erzählt und wunderte mich, dass ich nach dem Abspann doch wieder auf der Insel war. Hä? Na ja, dann häute ich hier halt noch ein paar Komorawane oder wie die heißen und suche die letzten, besonders nervigen Relikte. Vielleicht möchte sich Citra auch wieder mit mir anfreunden, das schafften auch schon andere Paare, nach der Trennung noch Freunde zu bleiben. Ich bin da ganz offen. Oder ich gehe in diesem Dorf im Nordosten der großen Insel in den Puff. Mal schauen, Mami, ich halte dich auf dem Laufenden! Wie geht´s dir eigentlich?

Dein Jason

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