Mit dem Ende meiner kleinen Sommerpause geht es nun weiter mit der gewohnten kommentierten Übersicht all der schönen Spiele, die ich in den letzten Sommermonaten spielen durfte. Die meiste Zeit beschäftigte ich mich mit Geralt aus The Witcher 3: The Wild Hunt. Mehr dazu gibt es womöglich bald bei polyneux; ich spiele mit dem Gedanken dem alten Playboy ein wenig auf den Grund zu gehen – was das playboymäßige angeht, zumindest. In Zeiten korrektester Korrektheit sticht Geralt recht eindrucksvoll aus der Masse der Pseudo-Helden heraus, was kein so uninteressantes Thema wäre.
Ansonsten bin ich voll des Lobes über The Witcher 3 – was die Spielwelt und das Design der Missionen betrifft. Es ist ein mit Liebe und Herzblut entwickeltes Spiel, das ist an allen Ecken und Enden zu spüren und ein erfreulicher Wert an sich. Nur: The Witcher 3 ist viel, viel zu lang. Ab Skellige habe ich die meisten Nebenmissionen links liegen gelassen und benötigte dennoch rund 60 Stunden, um die Kampagne zu beenden. Bei aller Abwechslung, die The Witcher 3 bietet ist das doch für meinen persönlichen Geschmack des Guten zuviel. Skyrim gab mir mehr Anlässe, gefühlte hunderttausende an Stunden darin zu versenken.
An zu vielen Modi – und leider auch an Spackos im Mehrspielermodus – „leidet“ dagegen Project Cars. Auf eine stringente Karriere wurde zugunsten einer „Wünsch-dir-was“-Quasi-Kampagne verzichtet, was natürlich seine Vorteile hat, aber ein wenig den Druck nimmt, den ich bei Rennspielen brauche. Trotzdem bleibe ich am Ball und das ist ein gutes Zeichen.
Das kann ich von Massive Chalice leider nicht behaupten. Als großer Freund der Rundenstrategie freute ich mich auf diesen an sich kreativen Vertreter des Genres – aber dieses Erbfolgen-Dynastie-System passt mir nicht in den Kram, muss ich zugeben. Zu oft kämpfte ich mit Helden aus unliebsamen Klassen in einer nicht ganz so sauber balancierten Spielwelt, in der die immerwährende Bedrohung nicht annähernd an die Qualität eines XCOM heranreicht.
Invisible Inc. dagegen überzeugte mich auf ganzer Linie, wie bei polyneux in voller Länge nachzulesen ist. Es ist ein herausforderndes und cleveres steath-basiertes Abenteuer, an dem ich mich immer noch nicht satt gespielt habe. Gleiches gilt auch für Counterspy, dass im Urlaub auf der PlayStation Vita sein glanzvolles Comeback erlebte. This War of Mine dagegen habe ich schon halb vergessen und ich denke, das liegt vor allem am (zu) großen Einfluss des Zufalls auf das Ressourcenmanagement. Da hilft das löbliche Szenario dann auf Dauer auch nicht weiter.
Ein Schuss in den Ofen war bislang Miscreated als leidlich kreativer DayZ-Klon. Noch in Arbeit sind drei Titel, die mir durch die Bank gefallen. Game of Thrones entwickelt sich auf seine eigene Art ordentlich weiter, steht aber im Schatten des hervorragenden Finales der dritten Episode von Life is Strange, das in der vierten Folge bislang sein stärkstes Stück abliefert. Hier kommen noch zwei Reviews, wie auch zum Pro Cycling Manager 2015, der mich (natürlich) durch die Bank begeistert – wobei es sich zumindest bei mir als eine wunderbar polierte Version des Vorgängers entpuppte. Mit Bugs und Abstürzen habe ich keine Probleme, im Gegensatz zu vielen anderen Spielern.
Und nun? In diesen Tagen erscheint Everybody´s Gone to the Rapture, auf das ich mich sehr freue, bevor dann die AAA-Saison mit Metal Gear Solid V & Co eröffnet wird. Möglicherweise versuche ich mich endlich wirklich an einer kleinen Serie an all den Survival-Vertretern, die ich in der Steam-Bibliothek sammle, aber dafür…braucht man schon sehr, sehr viel Zeit…
6 Comments
Phinphin
Das gleiche Problem mit Witcher 3 habe ich auch. Ich habe sogar schon viel früher die Flinte ins Konr geworfen. Als ich in das Gebiet um Novegrad kam, wurde es mir dann zu viel.
Die Karte ist übersättigt mit irgendwelchen Quests, Ausrufezeichen, Fragezeichen oder sonst irgendwelchen Punkten, an denen es etwas für mich zu tun gibt.
Das schreckt mich tierisch ab. Denn einerseits mag man ja nichts verpassen. Andererseits kommt man sich trotz der guten Nebenquests immer vor, als würde man gerade einen Einkaufzettel abarbeiten.
Jens
Kann ich nur unterschreiben! Es fühlt sich nicht gut an, all die Fragezeichen und Quests zu ignorieren…aber wenn man sonst noch was im Leben erreichen mag, muss man das tun! 😉 Diese „Abarbeiten“ von Aufgaben ist wirklich schrecklich und total unnötig!
Poly
Auf Everybody’s gone to the Rapture bin ich schon echt neidisch, aber ich bleibe stark.
Jens
Ich dachte du wolltest dir die PS4 letztens kaufen?
Poly
Hab mich dann letztendlich doch dagegen entschieden. Ich habe noch hunderte großartiger Titel auf der To-Do-Liste, da wäre ein PS4-Kauf ohne größeren Pricedrop rausgeworfenes Geld. Manchmal bin ich halt sogar vernünftig ^^ Momentan kämen mir bei nem guten Schnäppchen-Angebot wohl eher PS Vita oder Wii U ins Haus.
Jens
Die Wii U lässt mich vollends kalt..aber in Kombi mit PS+ ist die Vita eine gute Sache!