Bloodborne, Bloodborne, davor Bloodborne und auch danach meistens Bloodborne. So ging es ungefähr drei Wochen lang im April, bis ich ganz dringend mal durchschnaufen musste. Wer schuld daran hatte? Bloodborne erst einmal selbst, weil es so gut ist und meine Wenigkeit, weil ich nicht gut genug dafür bin - zumindest um es in einem Rutsch durchzuspielen. Der Märtyer Logarius, diese alte Pissnelke, ey, und die drei dunklen Gestalten im zweiten Durchgang im Unsichtbaren Dorf verhagelten mir ein wenig die Freude am Spiel. Das darf ruhig mal passieren. Und war gut so, denn auch andere Spiele verdienen ihre Aufmerksamkeit. Bis es mit Bloodborne weitergeht.

Telltale schlug mal wieder zu mit Game of Thrones und Borderlands. Beides sind gute Spiele, beide Episoden waren völlig in Ordnung, aber es hat seinen Grund, warum ich mich nicht mehr dazu durchringen kann eine Kritik zu schreiben: Weil das Grundprinzip immer das gleiche ist und bleibt. Der reißende Strom ist die gute Telltale-Story und man selbst darf mal ein wenig hier und da rudern, mal links und mal rechts am Felsen vorbeifahren, aber eigentlich habe ich bei diesen Spielen nichts zu melden. Das ist ok, aber darüber ausführlich zu schreiben ermüdet mich mittlerweile zu sehr. Auch Life Is Strange erhielt eine neue Episode, die mich im Nachhinein zusehends ernüchtert. Nächstes Mal bitte weniger albernes Teenie-Drama und mehr Mystery.

Einer der schönen Momente aus der zweiten Episode von Life Is Strange.
Einer der schönen Momente aus der zweiten Episode von Life Is Strange.

Mit einer gewissen Vorfreude machte ich mich an XCOM: Long War, der ultimativen Mod für XCOM: Enemy Within. Nun, es ist und bleibt natürlich XCOM, aber von den Klassen bis zu den Gegnern ändert sich doch so einiges, wohl auch der Schwierigkeitsgrad. Weit habe ich es nicht gebracht, denn Bloodborne. Aber, hinten runter fällt Long War definitiv nicht. Einen kürzeren Ausflug nach Chernarus zur DayZ Standalone gönnte ich mir auch mal wieder und war durchaus erfreut: Lootverteilung und Zombieaufkommen wurden fühlbar verbessert und momentan kann ich mir auch eine (kleiner angelegte) Neuauflage meiner Wanderung quer durch Chernarus vorstellen. Versucht habe ich mich noch an einem weiteren Survival-Experiment, bin aber noch unentschieden, was ich davon halten soll. Es geht um Stranded Deep. Schöne Location, nette Spielidee, aber so alleine mit dem Rettungsboot von prozedural generierter Insel zur nächsten zu schippern, könnte auf Dauer langweilig werden. Ich werde es mir noch genauer anschauen und dann berichten.

Für weitere Überraschungen war der April noch gut: Zum einen entdeckte ich Banished auf´s Neue. Es ist ein wunderbares Spiel und mit meiner kleinen Tochter als Beraterin sogar eine für mich ungewohnte Multiplayer-Erfahrung. Mein Dorf mag nicht spektakulär sein, es sind immer noch weniger als 150 Einwohner, aber so lange niemand erfriert oder verhungert, scheine ich keinen schlechten Job zu machen. Counterspy war die nächste positive Überraschung - dessen Release ging damals völlig an mir vorbei und ich bin froh, dass Sony es für die Vita und PS4 als PlayStation Plus-Spiel auflegte. Gut so.

DiRT Rally 2
Hinterrücks aus dem Nichts kam DiRT Rally. Hurra!

Gerade erst frisch renzensiert ist DiRT Rally und es kommt viel besser daher als gedacht - wenn ich vorher gewusst hätte, dass es jemals erscheinen würde. Codesmasters redet nicht nur von alten Zeiten, sondern setzt im Early Access alte Versprechen endlich um und präsentiert ein technisch ordentliches und herausforderndes Rallyspiel. Chapeau! Nach einer letzten Rechtschreibeprüfung werde ich nach diesem Beitrag die Review zu Solarix veröffentlichen. Dabei schlugen zwei Herzen in meiner Brust: Einerseits freue ich mich über jedes gelungene futuristische und düstere Stealth-Abenteuer. Atmosphärisch weiß Solarix auch zu gefallen, nur hapert es ein wenig mit dem Gameplay. Das ärgert mich, aber, hey, sollte man dafür ein kleines Team von sieben Entwicklern wirklich hart kritisieren? Ja? Nein? Spielen darf und manchmal musste ich es dennoch und da bin ich weiter unentschieden, was das Fazit der Review betrifft, was meiner Kritik auch deutlich anzumerken ist (na und?).

So, das war es für den April. Im Mai steht endlich Project Cars an. Hurra! Und Wolfenstein. Yeah! Und Bloodborne! Juhu! Und der Witcher 3! Buh. Kein Beifall, weil mir das allgegenwärtige PR-Gewitter mächtig auf den Sack geht und hätte ich es nicht digital vorbestellt, wäre es längst storniert. Ansonsten scharren in meinem Steam-Pipeline-Ordner noch Pillars of Eternity und Verdun mit den Hufen. Keine Ahnung, wann ich das alles spielen soll, aber irgendwie geht das schon, nicht wahr?