Ohne Ausdauer und den Willen, mindestens 80 Stunden (eher [viel] mehr) seiner Freizeit nach Skyrim zu verlegen, braucht man das gleichnamige Spiel erst gar nicht anfangen.Wer Fallout 3, Fallout: New Vegas oder Oblivion spielte, weiß eh, worauf man sich bei den epischen Rollenspielopern aus dem Hause Bethesda einlässt. Das ist nichts für Kurzstreckenläufer. Um die Ausdauer des Gamers bei Skyrim soll dieser Beitrag aber nicht handeln, sondern davon, dass sie direkt im Spiel belohnt wird. Denn auch für manche Missionen benötigt man Durchhaltevermögen und Geduld.
Die ganz Harten pfeifen auf die Schnellreisen und kämpfen sich in Echtzeit durch Himmelsrand. Der Vorteil: Der Held verbessert seine Fertigkeiten nicht nur innerhalb der Missionen, sondern auch zwischendurch, weswegen die Aufträge mit der Zeit eher leichter werden. Die extrem Harten verbringen auch mal einen ganzen Abend (in der „echten Zeit“) in der Schmiede und stürzen sich anschließend als die wahren Schwertgötter in die nächste Schlacht. Der Nachteil: Dass alles kostet Zeit und nochmal Zeit. Die hat nicht jeder. Es gibt aber soviel Möglichkeiten, sie in Skyrim zu verplempern. Anstatt in der Schmiede zu malochen, bin ich am Liebsten ganz zu Beginn des Spiels umher gestreunt und habe Land und Leute zwanglos und fern der Missionen kennengelernt. Als Skyrim noch den Zauber des Neuen hatte und ich noch nicht alles gesehen hatte. Würde man für zielloses Umherirren in bester Absicht Kilometergeld erhalten, wäre ich durch Skyrim ein reicher Mensch geworden.
Der Hals der Welt. Wunderschön, oder?
Ein besonderes Schmankerl ist dabei natürlich der Hals der Welt, der höchste Berg in Himmelsrand und in ganz Tamriel. Von Beginn an reizte mich der Berg enorm, aber ohne den Schrei Wolkenloser Himmel ist es nicht möglich, den Gipfel zu erreichen, weil Schneestürme ein Weiterkommen verhindern. Also, beim langen (und keineswegs langatmigen) Aufstieg zum Hals der Welt mussten einige Missionen und Aufträge der Hauptstory erledigt werden, bevor die Wanderstiefel geschnürt werden konnten.
Und wie beim „echten“ Bergwandern ist Geduld gefragt und der, der nicht nur auf den Pfad schaut, sondern auch nach links, rechts, oben und unten, wird reich belohnt. Auch wenn die Konsolenversionen von Skyrim in Sachen Weitsicht ein wenig gegenüber der PC-Variante schwächeln, ist der Blick über Himmelsrand fantastisch. Wer den ganzen Weg bis zum Gipfel in einem Stück unternehmen möchte (also nicht erst vom Kloster an), benötigt mindestens eine halbe Stunde. Gratulation an Bethesda, das sie es wagten, soviel Geduld und Ausdauer vom Gamer zu verlangen. Es lohnt sich aber auch. Oben, auf dem Hals der Welt, ist nicht nur die Aussicht wunderbar, sondern es stehen auch schwere Entscheidungen an.
Und da oben wartet dann ein Drache. Paarthurnax. Als ob der Aufstieg nicht schon aufregend genug war.
Die Weisheit des Drachen ist ein schöner Lohn für die Mühen der Bergwanderung. Ich mochte die Gespräche mit Paarthurnax, denn er ist die komplexeste, interessanteste und widersprüchlichste Persönlichkeit in Skyrim. Man sieht, ohne Ausdauer gibt es auch keine Belohnung. Obwohl: Ganz ehrlich, ich habe Paarthurnax nicht über den Weg getraut und später eine schwere Entscheidung getroffen. Schade, eigentlich. Aber dazu dann mehr in einem späteren 52 Games-Beitrag. Vielleicht gibt es mal das Thema Reue.
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