Die siebte Tour für das DayZ Wandertagebuch ist eine meiner Favoriten bislang. Die meisten Strecken führten querfeldein, es gab einige mir noch zuvor unbekannte Orte zu entdecken und sogar mindestens eine kosmische Erscheinung zu bewundern. Und nicht zu vergessen: Das große Airfield bei Vybor sowie einen Blick und einige Schritte über das Ende der Welt hinaus. Wahnsinn. Auch zwei Updates spielten eine tragende Rolle bei dieser Tour: Das Update 0.42.116181 änderte zwar nicht alles, fügte aber u.a. einiges an neuem Loot - von Waffen bis Konserven - hinzu und beschleunigte wohl auch die Bewegungsabläufe einiger Zombie-Arten. So scheint es mir zumindest. Einige Tage Pause auf meiner Wanderung verdankte ich einigen kritischen Bugs, die sich in der DayZ Standalone auftaten (so ohne weiteres riskiere ich meinen Spielstand nicht!) und mit dem Update 0.43.116251 beseitigt wurden. Im Großen und Ganzen ist das hier die Route, die allerdings noch einige zusätzliche Orte umfasste:

DayZ Wandertagebuch: Tour 7 Myshkino-Pustoshka-Lobatino-Airfield-Grozovoy Pass

Gestartet wurde in Myshkino, das ich während der letzten Tour schon ausführlicher vorstellte. Ein nettes kleines Dörfchen. Weiter ging nach es nach Pustoshka, eines der viele Städte und Dörfer, die sich an einer Hauptstraße entlang schlängeln. Wobei Pustoshka in dieser Liga zu den eher größeren und schöneren Städtchen zählt. Neben einer Kirche als touristisches Highlight wartet noch ein Supermarkt und gleich drei Wasserpumpen auf den Wanderer. Wer also nur Pipsi und Spites mit sich herumträgt, wird in Pustoshka in Sachen Trinkflaschen und frischem Wasser fündig werden. Im Supermarkt fand ich übrigens einen Defilibrator, der mich aber nicht sonderlich interessierte. Aber nett, mal so ein Ding zu Gesicht zu bekommen.

Verfallen und dabei nicht uncharmant. Pustoshka aus südlicher Perspektive.
Verfallen und dabei nicht uncharmant. Pustoshka aus südlicher Perspektive.

Befreiend war es beinahe, kaum Loot - mal abgesehen von rotten Äpfeln und Bananen - zu Gesicht bekommen zu haben. Es tut gut, mal den Rucksack einfach nur Rucksack sein zu lassen. Pustoshka ist vielleicht nicht die schönste Stadt in Chernarus, aber wenn man sich ein wenig Mühe und Zeit gibt, lassen sich einige schöne Motive in der Stadt selbst und im Umland finden. Ja, zwar ich verschone ich die werten Leser mit dem immergleichen Screenshot der Stadtkirche, punkte dafür aber mit diesem Wunderwerk.

Das nördliche Umland von Pustoshka.
Das nördliche Umland von Pustoshka.

Ein Kompass ist in DayZ eine super Sache, in irgendeinem Bericht schrieb ich davon schon - jedoch nützt das Ding nur etwas, wenn es auch benutzt wird. Da meine Wandersmann-Wenigkeit meinte über den Dingen zu schweben, durfte ich mich nicht wundern, als ich plötzlich nicht vor den Toren von Vybor stand, sondern an einer großen Baustelle mitten im Nichts. Leider eine generische Baustelle und wenn man das Exemplar aus Chernogorsk durchkämmte und nicht so heiß auf Loot ist, kann man sie sich sparen. Aber skurril wirkt sie trotzdem. Was da wohl gebaut werden sollte? Von der Baustelle aus ging es dann querfeld ein in Richtung Lobatino, da ich beschloss mir Vybor zu sparen bzw. für die nächste Tour aufzubewahren. Nett gemacht ist das kleine, aus der Entfernung unscheinbar wirkenden Waldstück nahe Lobatino.

Die reinste DayZ Idylle.
Die reinste DayZ Idylle.

Lobatino selbst ist nicht weiter spektakulär, wobei es für den Freund von Waffen immerhin mehr zu holen gibt als etwa in Pustoshka. Interessant ist hier die große Fabrikhalle im Südosten, ansonsten gibt es eine Wasserpumpe und viele, viele Häuser. Schön um den Rucksack zu füllen, aber ein wenig dünn als alleiniges Reiseziel.

Die Map der siebte Route mit dem unübersehbaren Airfield.

Nach der Stippvisite in Lobatino entschloss ich mich, weiter gen Nordwesten zu wandern, zu dieser Siedlung oder was immer es auch ist - jedenfalls in der Map unbetitelt - um dort mal nach dem Rechten zu schauen. Wobei ich gerne wissen würde, wie lange dieser Ort - ein abgewrackter Bahnhof plus Bahnhofsgelände und Baustelle - schon existiert. Die von mir verwendete Map wird laufend aktualisiert und da vergleiche ich nicht bei jedem Spielstart, ob irgendwo ein Häuschen oder Dörfchen hinzugekommen ist.

DayZ Mysterium No. 1: Die lebende Map

Bei einem Bahnhof, einem eben nicht generischen Ort, sieht das schon wieder anders aus. Wobei ich beim letzten Blick vor dem Schreiben dieses Artikels sah, dass schon wieder Ort hinzukam, und zwar die große Häuseransammlung (wohl eher eine Stadt) ganz im Nordwesten. Aber zurück zum Bahnhof: Stimmungsvoll ist er geworden und aus meiner Sicht enorm wichtig. Für das DayZ Wandertagebuch als lohnendes und sich nicht wiederholendes Ziel und für das Spiel selbst, um Chernarus authentischer und lebendiger wirken zu lassen. Noch stehen Militärgebäude und Airfields zu sehr im Mittelpunkt und nehmen neben den Trabantenstädten großen Raum ein - und somit ist es nur zu begrüßen, wenn Bohemia Interactive nun kreativer mit der Spielwelt umgeht.

Früher war hier mal was los. Der Bahnhof im Nordwesten von Chernarus.
Früher war hier mal was los. Der Bahnhof im Nordwesten von Chernarus.

Schaut man genauer auf den Bahnhof, sieht man zwar einige Ungereimtheiten, aber was soll´s. Die Baustelle ist überflüssig, die Busse dagegen stimmig, aber irgendwie hat der Bahnhof - abgesehen von dem riesigen Vorplatz - mehr den Charme eines Güterbahnhofes. Darüber hinaus stellt sich natürlich die praktische Frage, warum der Bahnhof so fern der großen Städte platziert wurde. Das macht keinen Sinn, ändert aber nichts daran, dass das Bahnhofsgelände inkl. Busbahnhof ein lohnenswertes Ziel ist.

Innenansicht.
Innenansicht.

Am Bahnhofsgelände nahm ich mir Zeit und musste mich - wie sonst nur selten zuvor in den Städten auf dieser Tour - mit ein paar Zombies herumschlagen. Ansonsten waren Pustoshka und Lobatino eher Zombie-frei, was mich aber nicht im Geringsten störte. Geht auch mal gut ohne Haudrauf und außerdem passte die bislang (!) eher ruhige Gefechtslage perfekt zur Tour. Aber nun ging es weiter und dank meiner kurzfristigen Routenänderung nun ein wenig kreuz und quer. Bevor es zum Grozovoy Pass und dem Ende der Welt ging, wollte ich noch das Airfield mitnehmen. Vom Bahnhof aus war das ein ordentlicher Fußmarsch, wieder querfeldein, aber auch das fügte sich wunderbar in die Tour ein.

Ein Licht! Wundersames passiert beim Airfield...
Ein Licht! Wundersames passiert beim Airfield…

Und jetzt ist mal Followerpower gefragt: Oben auf dem Screenshot sehen wir ein rotes Licht. Woher kommt das? Bug? Feature? Leider musste ich, als ich das Licht sah, meine DayZ-Runde beenden, und konnte dieses merkwürdige Licht nicht mehr reproduzieren. Falls jemand eine Ahnung hat, was für ein Phänomen das ist, bitte ich um einen Kommentar (darum bitte ich natürlich immer, auch wenn man nicht weiß, woher das Licht kommt!).

DayZ Mysterium No. 2: Das Licht am Airfield

Genau an dieser Stelle machte ich dann auch die Bug-bedingte DayZ-Pause. War auch gut so, denn gerade das große Airfield ist eine Geschichte für sich, die nicht im mindesten zum Charakter der bisherigen Wandertour passte. Das Airfield ist großflächig, es gibt sehr viel Loot und sonst wenig zu sehen – abgesehen vom kleinen Militärlager, das aber aus Loot-Perspektive ebenso irrelevant wie die Hochstände sind, weil dort immer noch Loot-Ebbe ist.

Das Airfield. So weit das Auge blickt.
Das Airfield. So weit das Auge blickt.

Und ebenso wie in den großen Städten entwickelte sich mein Aufenthalt zu einem unschönen Hack´n Slay-Festival der blutigen Sorte. Was für ein Gemetzel. So viele Zombies habe ich auf einem Haufen noch nicht erlebt und in die Ewigen Jagdgründe geschickt wie am Airfield. Ich bekam auch gut was ab, blieb aber immer nur kurz angeschlagen, wirklich böse erwischte es mich nicht. Nun, nach dem großen Update, fielen mir auf dem Airfield einige Neuerungen auf. Erst einmal die Zombies: Eigentlich sollen ihre Animationen erst mit dem nächsten Update modifiziert werden, aber meiner Auffassung nach sind es nach dem aktuellen Update mehr Zombies, wobei einige zusätzlich deutlich schneller sind. Wie die Soldaten zum Beispiel und die blondierte Zombie-Dame im neongrellen Fummel. Andererseits war es bemerkenswert, wie viele Zombies einfach nur apathisch am Airfield in der Weltgeschichte herumstanden. Irgendetwas stimmt da (noch) nicht.

Bescherung auf dem Airfield!
Bescherung auf dem Airfield!

Der Besuch am Airfield kostet Zeit, wenn man sich alles anschauen mag. Da nach dem Update einiges an neuem Loot zu erwarten war, schaute ich in jede Ecke und wurde auch ordentlich fündig. Zuerst einmal bekamen u.a. Baked Beans und Spaghetti neue Symbole im Inventar spendiert. Ein wenig bunter wird es. Gab es vorher eigentlich schon (Rotten) Tomatoes? Wenn ja, sind sie mir trotzdem jetzt erst aufgefallen. Dann fand ich in großer Zahl Canned Peaches, was den Obstanteil in DayZ weiter erhöht. Unglaublich, wie viel Dosen Pfirsich auf einem Airfield zu finden sind. Eine einziges Exemplar fand ich von der Can of Tactical Bacon (?!). Was es nicht alles neuerdings gibt in DayZ!

Airfield als Wummen-Paradies

Als hilfreich könnte sich das M68 Comp M2 Optics für meine M4A1 herausstellen. Der Zoom ist nicht atemberaubend, aber inklusive der Zielhilfe sollte es für daher gelaufene Proleten noch schwieriger werden, mich im Feuergefecht zu bezwingen. Was fand ich noch? Eine Amphibia S 0.22 Pistole etwa, die ich sogleich dank ein wenig Munition direkt an einigen Zombies ausprobierte, aber nicht weiter herumschleppen mochte. Die Durchschlagskraft scheint mir nicht besonders hoch zu sein, dafür ist sie recht leise. Wobei genau die Lautstärke bei meinen wenigen Ballereien zuvor nicht wirklich ein entscheidendes Kriterium war. Weiter geht´s: Ein wenig an eine Spielzeug-Pistole erinnerte mich die 1911, die ich ebenso nicht weiter benötigte. Genauso wenig brauche ich eigentlich die CR 75, die am Airfield noch zahlreicher als Canned Peaches zu finden war, aber die nahm ich trotzdem mit. Vom Sound her ging es in die Richtung eines Sniper-Gewehres, und das soll dann mal als Argument für meine vierte Schusswaffe ausreichen. Logisch kann ich das eh nicht erklären, denn welcher Wanderer braucht schon eine Axt, ein Maschinengewehr, einen Colt und zwei Maschinenpistolen? Keiner, aber wer will, darf trotzdem.

The End of the World.
The End of the World.

Also: Es gab einiges an neuem Loot zu bewundern, wobei mir eine andere „Innovation“ im User Interface besonders positiv auffiel. Man kann nun per Click auf „Eat all“ eine Tuna Dose oder sonstige Nahrung auf einen Schlag verzehren und nicht vier Mal von Neuem ansetzen. Das ist eine gute Sache. So, genug davon und vom Airfield. Es ging über die kleine Militäranlage im Bashnya-Wald, nördlich des Airfields gelegen, weiter in Richtung The End of the World am Grozovoy Pass. Natürlich ist es nur ein Ort im Norden, bei dem die „bebaute“ DayZ-Map verlassen werden kann. Und wie auf dem Screenshot zu sehen ist, gibt es tatsächlich eine Naht. Und ordentliche „Weiden“ um fernab der Map weiter zu marschieren. Ich habe es eine Zeitlang gemacht, ist auch irgendwie ganz witzig, aber doch schnell langweilig. Trotzdem ist das Ende der Welt natürlich ein lohnendes Wanderziel, denn wer setzt schon einmal einen Fuß über diese Rote Linie?

Dank der recht ungeordneten siebten Tour, geht es in der Achten noch ärger kreuz und quer. Zuerst einmal schaue ich mir im Nordwesten das neue Dorf an, und werde anschließend über Vybor dann weiter gen Mitte der Map vorstoßen.

Zusammenfassung des DayZ Wandertagebuchs Tour 7:

Sehenswürdigkeiten: Sehr viele. Die Baustelle im Nichts. Das Bahnhofsgelände. Das Airfield. Und das Ende der Welt.

Zombies: Circa 150, davon gefühlt die Hälfte am Airfield.

Menschen: 0.

Vegetation + Wege: Viel querfeldein, über Felder und Waldstücke hindurch, ca. 20 Prozent auf Straßen und Waldwegen.

Schwierigkeit: Beim Airfield kann es haarig werden, ansonsten eher einfach.

Tode: 0.

Dauer: 6 Stunden.

Alle Etappen des DayZ Wandertagebuchs auf einen Blick:

Tour 1: Solnichniy-Dolina-Shakhovka-Staroye

Tour 2: Staroye-Msta-Rog-Tulga-Kamyshovo

Tour 3: Kamyshovo-Pusta-Mogilevka-Nadezhdino

Tour 4: Nadezhdino-Novoselky-Dubky-Prigorodki-Cherno

Tour 5: Cherno-Chapaevsk-Balota-Komarovo-Kamenka

Tour 6: Kamenka-Pavlovo-Zelenogorsk-Sosnovka-Myshkino

Tour 7: Myshkino-Pustoshka-Lobation-Airfield-Grozovoy Pass

Tour 8: Grozovoy Pass-Neues Dorf Nordwesten-Vybor-Militärbasis Vybor-Kabanino-Grishino