In Borderlands 2 kämpfen wir nicht nur gegen Handsome Jack und seine oberfiese Hyperion Corporation, sondern vor allem gegen unzählige Banditen und pelzige Viecher. Dazu begegnen wir auf unserem Weg durch Pandora noch dem einen oder anderen Boss, dem der Garaus gemacht werden muss. Borderlands 2 ist vieles – unterhaltsam, spannend, ein Zeitkiller und an jeder Ecke gibt es Munition und Waffen zu sammeln – aber im Herzen ist es ein Old School-Shooter. Der Entwickler Gearbox hat das uralte und simple Konzept „Horden von Gegnern greifen dich an und du musst alle abballern“ in Borderlands 2 nicht nur in ein modernes und amüsantes Quasi-Open World-Gewand gepackt, sondern auch bei den Gegnern eine Schippe draufgelegt. Die Banditen und Feinde verfügen über variable Stärken und Schwächen und gehen recht clever in Deckung. Daher führt nur selten ein einziger Standardangriff nach dem Motto „Einfach mal mit der Schrotflinte draufhalten!“ zum Erfolg. Man muss sich Bosse, Banditen, Goliaths und ihre Kumpanen schon genau anschauen, bevor man die Knarre zückt.

Zuerst bekommen wir in Borderlands 2 die Bullymongs vor die Flinte. Das sind pelzige Gesellen, die in den Schneegebieten ihr Unheil anrichten. Wobei sie wie die Skags nicht besonders aggressiv sind – in dem Sinne, dass sie aus fünf Kilometern Entfernung Witterung aufnehmen und angreifen. Zückt man jedoch die Sniper und erlegt einen Bullymong aus großer Entfernung, kann man damit rechnen, dass drei bis vier Artgenossen sich rächen wollen. Wobei Artgenossen relativ ist, denn es gibt verschiedenen Bullymongs: Die kleinen Monglets, die kaum Schaden verursachen und den Brat Bullymong, den Adult Bullymong sowie den Bullymong Slinger, die alle mit Schneeprojektilen nach uns werfen. Wobei der Adult Bullymong und der Bullymong Slinger durchaus gefährlich sind und in einer Phase, wo man Zielwasser verschüttet hat, auch gerne mal ins Jenseits schickt, wenn man nicht aufpasst.

Sehr possierlich, dieser Bullymong. Mit seinen vier Armen kann die ausgewachsene Version mit ordentlichen Eisklumpen um sich schmeißen.

Ungefährlicher sind die Skags, die schon aus Borderlands bekannt sind. Es gibt sie in allen Größen und einige verfügen sogar über Elementareffekte – jedoch stecken sie nicht soviel Schaden ein wie die größeren Bullymongs und können auch mit einem Fahrzeug locker beseitigt werden. Falls man mal wenig Munition hat. Im späteren Verlauf kommen noch die Threshers und Varkids hinzu. Die Threshers sind so etwas wie Würmer mit Tentakeln, aber durch Headshots gut im Zaum zu behalten. Man sollte ihnen aber nicht zu nahe kommen. Für die fliegenden Varkids ist die Schrotflinte geeignet.

Die Banditen lassen sich in Marauders, Nomads, Psychos und Goliaths unterteilen, wobei alle über verschiedene Elementarfähigkeiten verfügen und beispielsweise gegen Feuergeschosse immun sein können. Besondere Vorsicht ist bei dem Goliath geboten, der sich mit einem Schild schützt und stark im Infight ist. Hier ist es clever, ihn aus der Flanke aus größerer Distanz anzugreifen. Die auch in Borderlands 2 wieder häufig eingesetzten Psychos stehen für den Old School-Shooter-Charakter, denn sie laufen (wie verrückt) einfach auf uns zu und wollen – je nach Bewaffnung – im Infight ihren Schaden anrichten. Richtig niedlich sind die kleinen Zwerge, wobei der Shotgun-Zwerg mein persönlicher Favorit ist. Der Schaden nach einem Treffer hält sich in Grenzen, aber der kleine Wicht fällt durch den Rückstoß bei jedem Schuss auf den Rücken – und ist ein leichtes Ziel.

Banditen sind in Borderlands wie auch in Borderlands 2 so etwas wie die Standardgegner. Nur das ihr IQ im zweiten Teil nicht mehr weit unter, sondern knapp über der Grasnarbe ist.

Die KI der Banditen war in Borderlands ein Kritikpunkt. Ihr Verhalten war sehr schlicht und immer vorhersehbar. Neben den angeblich abwechslungsreicheren Missionen wurde Gearbox nicht müde, an dieser Stelle von Borderlands 2 zu schwärmen. Und, ja, die Banditen gehen auch mal in Deckung und machen eine schicke Rolle, aber das war es dann auch schon. Schon das Mapdesign lässt es kaum zu, dass die Gegner uns weitflächig und intelligent flankieren. Es kommt schon mal vor, das die Banditen von allen Seiten schießen, aber das ist meiner Erfahrung nach die Ausnahme und tritt nur dann auf, wenn man selbst viel in Bewegung ist.

Eher schwer bewaffnet als besonders subtil sind die Bossgegner. Ohne spoilern zu wollen, gibt es aber den Hinweis, in den Fights mit ihnen auf eine variable Bewaffnung (immer alle Elementareffekte abdecken!) und ausreichend Munition zu achten. Oftmals sind die Bosskämpfe gegen Captain Flynt & Co. reine Geduldsspiele, bei denen man immer in Bewegung bleiben und neben dem Boss selbst auch die anderen Banditen im Auge behalten sollte. Im späteren Verlauf wird es immer wichtiger, mit hochgelevelten Waffen anzutreten, weil im Gegensatz zu Borderlands in Borderlands 2 die Kämpfe mit der Zeit nur geringfügig leichter bzw. sogar eher schwerer werden. Daher noch der Tipp: Nebenmissionen sind zwar auf die Dauer eintönig, bringen aber XP und Waffen! Immer machen, denn damit spart man Zeit bei den Bosskämpfen! Und auf die Missionen – und hier die Abwechslung, das Design und den Schwierigkeitsgrad –  richtet sich der Blick im nächsten Teil des Borderlands 2-Tagebuchs!

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