Nachdem Microsoft die Xbox One präsentierte, stellte ich die Sinnhaftigkeit eines direkten Vergleichs, Xbox One vs PlayStation 4, infrage. Warum sollte man ein vom Hersteller offiziell als All-in-One-Entertainment-System (Xbox One) und NICHT als Spielkonsole präsentiertes Gerät gegen ein genau als solche positionierte Konsole (PlayStation 4) stellen? Weil unter dem Strich doch die Spieler den Ausschlag geben. Zumindest in Europa und Asien. Mit Blick auf die E3 tappen wir in Sachen (Exklusiv)-Spiele noch halbwegs im Dunklen, aber im Großen und Ganzen ist der Weg, den Microsoft und Sony einschlagen, nachvollziehbar. Also: Nun aus Perspektive des Gamers der völlig subjektive Vergleich Xbox One vs PlayStation 4.

Xbox One vs PlayStation 4: Spielkonsole

Es solle niemand glauben, dass Sony nicht auch die PlayStation 4 mit allerlei Apps und Gedöns ausstatten wird. Das habe sie schon bei der PS 3 gemacht. Bei der Präsentation der PlayStation 4 gab sich Sony aber alle Mühe, die neue Konsole als entwicklerfreundliches Spielewunderwerk zu feiern. Wobei zwei Wege eingeschlagen wurden: Zum einen solle die PlayStation 4 einfacher zu programmieren sein als der kompliziertere Vorgänger und zum anderen offener für Indies und Experimente aller Art werden. Im Gegensatz dazu versuchte Microsoft beinahe krampfhaft in der ersten halben Stunde in jedem dritten Satz den Begriff “TV” unterzubringen, bevor sich der Xbox One-Reveal später annähernd auf eine Call of Duty: Ghosts-Präsentation beschränkte. Übrigens, ganz in diesem Sinne, kann man sich hier ein extrem kurze, aber treffende Zusammenfassung des Xbox One-Reveals anschauen. Im Wissen, dass Microsoft zu gegebener Zeit (E3) noch in Sachen Spiele Gas geben wird, fällt meine Wertung noch freundlich aus.

Xbox One: 6 Punkte // PlayStation 4: 10 Punkte

Ein bisschen klobig wirkt die Xbox One, aber dabei sehr wertig.

Xbox One vs PlayStation 4: Hardware

Machen wir uns nichts vor: Gegen einen ordentlich ausgestatteten Gaming-PC stinken weder die PlayStation 4 noch die Xbox One an. Beide setzen auf AMD-APU, beide nutzen 8 GB RAM, wobei gesichert ist, dass die PlayStation 4 über GDDR 5-RAM verfügen wird, was bei der Xbox One wohl nicht verbaut wird. Dafür dürfte bei der Xbox One mehr Raum für die Systemleistung reserviert sein, was der Ausrichtung auf ein Entertainment-System entspricht. Blu-ray-Laufwerk und USB 3.0 sind Pflicht, die von beiden beherrscht wird und auch bei der HDD sollte es keine großartigen Unterschiede geben. Es scheint, als würden Xbox One und PlayStation 4 in einer Liga spielen (der von gehobenen Mittelklasse PCs) mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass die PlayStation 4 wohl effizienter auf Spiele konfiguriert wurde und deswegen ein Punkt mehr erhält.

Xbox One: 6 Punkte // PlayStation 4: 7 Punkte

Xbox One vs PlayStation 4: Entertainment

So, jetzt zum Gedönskram. Da scheint die Xbox One besonders bei der Verschmelzung mit dem TV um Längen voraus zu sein, wobei es Geschmackssache ist, wie gut das nun findet oder auch nicht. Wen interessiert außerhalb der USA die NFL? Wer erwärmt sich wirklich für den Browser im Screen während TV geschaut wird? Ich tippe auf eine Minderheit, mich persönlich würde bestenfalls die skygo-App interessieren, die es aber früher oder später auch als Windows 8-App geben wird. Ansonsten reicht mir der Decoder. Sony dürfte wohl wieder verschiedene Streaming-Dienste anbieten, wobei Gakai auch den Spieler zufrieden stellen sollte. Feststehen dürfte, dass Sony eher sein eigenes Kino- und Musik-Portfolio in den Vordergrund stellt, während Microsoft auf Kooperation mit Drittanbietern setzt.

Xbox One: 2 Punkte // PlayStation 4: 1 Punkt

Der Controller der PlayStation 4 steht für den größten Unterschied zur Xbox One-Peripherie, da er über einen Touchscreen verfügen wird, während Microsoft via Smart Glass die Spielereien rund um Games auf Tablets und Smartphones bringt.

Xbox One vs PlayStation 4: Kinect vs. Move

Machen wir es kurz: Kinect wird supitoller denn je und Move auch. Wobei Kinect ein ausgefalleneres System zu sein scheint. Aus drei Quasi-Augen wird mit 30 Frames pro Sekunde und 1080p alles aufgenommen, was registriert werden kann. Auch der Puls, angeblich. Oder was sich so im Wohnzimmer abspielt, was zurecht in gehörige Konflikte mit dem Datenschutz geraten könnte/sollte. Ganz ehrlich: Das muss ich nicht haben. Move auch nicht. Wirklich gute Spiele mit ordentlicher Langzeitmotivation gibt es doch weder für Kinect noch für Move. Ginge es nur nach mir, könnte diese Kategorie bei Xbox One vs PlayStation 4 ganz herausfallen, aber es soll ja Leute geben, die auf Bewegungssteuerung abfahren.

Xbox One: 1 Punkt // PlayStation 4: 1 Punkt

Xbox One vs PlayStation 4: Spiele

Zuerst einmal nehme ich es Microsoft übel, dass sie wieder mit zeitexklusiven DLCs den Markt künstlich verknappen und sich weiterhin Alleinstellungsmerkmale erkaufen. Wie bei Call of Duty dürfte es wohl solche Deals neben diversen Features in EA-Games - wie Ultimate Team in FIFA 14 - wohl auch wieder bei Bethesda-Spielen geben. Herrgottnochmal, Microsoft, macht es doch wie Sony und entwickelt verstärkt selbst exklusive, hochklassige Spiele anstatt DLCs von Drittanbietern einzukaufen. Zwar sollen 15 exklusive Xbox One-Spiele im ersten Jahr erscheinen, allerdings wirkt es so, als gehörten die zeitexklusiven Spiele mit dazu. Forza Motorsport 5 und Quantum Break als “echte” Exklusivspiele wirken durchaus attraktiv, jedoch nicht ganz so eindrucksvoll wie das PlayStation 4-Lineup mit Killzone: Shadow Falls, InFamous: Second Son und Driveclub, wobei ein Gran Turismo 6 noch später folgen wird. Zudem werde ich das Gefühl nicht los, dass Sony - nicht zuletzt durch die angekündigte enge Kooperation mit Indie-Entwicklern und einer gewissen Zurückhaltung etwa von Sony Santa Monica und Naughty Dog, noch mehr im Köcher hat als Microsoft. Hier sind wir nach der E3 schlauer. Davon abgesehen wird die große Mehrheit der AAA-Titel plattformübergreifend sein, jedoch dürfte in Sachen Indies die PlayStation 4 deutlich die Nase vorn haben.

Xbox One: 7 Punkte // PlayStation 4: 9 Punkte

Xbox One vs PlayStation 4: Fazit

Die PlayStation 4 gewinnt in meinem subjektiven Vergleich gegen die Xbox One recht deutlich mit 28 Punkten zu 22 Punkten. Ist ja nur das Hinspiel in der Vorbereitung, das Rückspiel gibt´s zur E3 und den “richtigen” Saisonstart im Winter zum Release der Konsolen. Es scheint aktuell so, als wäre die PlayStation 4 für den Gamer konzipiert und die Xbox One für die Familie, in der auch mal gespielt wird. Das Gute daran: Keiner der Hersteller klont den Konkurrenten und ein gesunder Wettbewerb dürfte dem gesamten Markt gut tun. Müsste ich mich entscheiden, würde ich nach derzeitigem Stand sicherlich zur PlayStation 4 greifen und bei der Xbox One erst einmal abwarten. Aber das kann sich ja noch ändern. Spannend wird es im Konsolenkrieg Xbox One vs PlayStation 4 zur E3 und im Winter auf jeden Fall werden!

 

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