Resident Evil 6. Far Cry 3. Borderlands 2. Assassin´s Creed 3. Halo 4. Call of Duty: Black Ops 2. Nicht zu vergessen sind Bioshock: Infinite und Tomb Raider. Hitman Absolution. Und Fifa 13 und Pro Evolution 13. Thief 4. F1 2012. Undsoweiterundsoweiterundsofort. Alles Fortsetzungen oder Reboots bekannter Serien. Mit Watch Dogs und Beyond stehen uns zwar zwei neue Marken ins Haus - aber das ist weiß Gott kein Ausdruck für einen großen Mut der Publisher. Die Spieleindustrie scheint sich Hollywood zum Vorbild zu nehmen und versucht bei maximaler Profitorientierung das Risiko nahezu ausschalten zu wollen. Das Schlimme daran: All die oben genannten Fortsetzungen werden wahrscheinlich (in ihrem Genre) gute Games werden und innovative und neue Spielkonzepte blockieren.

Bei Dishonored wird man Bethesda vielleicht noch für ein spannendes Spiel gratulieren können. Aber von Draufgängertum spricht es nicht, ein Game zu entwickeln, dass nicht nur auf den ersten Blick wie Bioshock aussieht und sich dem recht ausgelutschten Attentäter-Thema widmet (siehe oben Assassin´s Creed 3 und Hitman). Die große kindliche Vorfreude hält sich bei mir zunehmend in Grenzen, wenn sogar bei neuen AAA-Spieleserien (darauf wird es bei Dishonored sicherlich hinauslaufen) nur der alte Brei auf andere Art und Weise umgerührt wird. Entdeckergeist und Risikofreude sehen anders aus.

Heavy Rain ist möglicherweise das einzige wirklich bahnbrechend innovative Spiel der letzten Jahre. Weil Quantic Dream versuchte, den Gamer auch emotional in eine erwachsene Geschichte zu ziehen und ihn mit unliebsamen und folgenreichen Entscheidungen konfrontierte. Vielleicht ist auf seine spezielle Art und Weise noch Journey wegweisend, weil es sich spielerischen Gewohnheiten mit längerer Spieldauer immer mehr entzieht. Doch auch bei Heavy Rain war mehr drin - sogar im Nachhinein mit der integrierten Move-Steuerung, die intelligent eingesetzt noch zu einer intensiveren Interaktion mit dem Spiel hätte führen können.

Mein Traum von einem perfekten Spiel ist eine knallharte Lebenssimulation in der Tradition von Alter Ego, produziert mit dem Budget von Assassin´s Creed 3. Von mir aus könnte solch ein Spiel auch gerne als Serie entwickelt werden, angefangen als Teil 1 mit der Geburt über die Jugend/Pubertätsphase sowie das Altern dann mit Teil XY und dem Tod enden. Das Paradies und die Hölle könnte man sogar als kostenpflichtigen DLC nachreichen. Den Mut, den Gamer künstlerisch mit seinem eigenen Leben zu konfrontieren und einzelne (auch unliebsame und traurige) Episoden zugespitzt nach- bzw. neu empfinden zu lassen, wird aber wohl kein Entwickler/Publisher aufbringen.

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3 Antworten : “52Games: Mut”

  1. also wenn du Heavy Rain nennst, dann würde ich spontan Portal als innovativeren AAA-Titel der letzten Jahre nennen wollen

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